Ich schreibe demnächst weiter. Ja, tatsächlich. In den letzten Tagen hab ich James irgendwie total vermisst und mir vorgestellt, wie er da alleine in seiner Wohnung neben dem Telefon sitzt, das durch sein Nicht-Klingeln ganz laut ist in der Stille, und wie er auf die Tür starrt, und sich einfach ganz kalt fühlt, wie er so lange wie möglich arbeitet, um das so wenig wie möglich ertragen zu müssen, wie er aber schon das Autofahren hasst, weil Ben das immer gemacht hat, wie er sich Mühe gibt, ein cooler Polizist zu sein, und dabei alles andere ist, und wie er nachts wach liegt und um sich Schüsse hört und Ben sieht.
Da hab ich beschlossen, dass alles besser werden muss, dass er das verdient. Ich kann ihn ja nicht in den Arm nehmen, aber ich kann.machen, dass er was verändert, ich kann die Geschichte in Gang bringen und ihm endlich eine Möglichkeit geben, irgendetwas zu tun. Und das mach ich auch.
Wahrscheinlich ist es seltsam, solche Gedanken über seine Charaktere zu haben, ganz sicher sogar, aber irgendwie hat James mich die letzten Tage nicht mehr losgelassen. Er wollte geschrieben werden.
Und ich will auch wieder schreiben. Außerdem hab ich nun endgültig beschlossen, dass ich nicht mehr plotten werde - Stephen King macht das auch nicht. Er lässt die Charaktere einfach handeln und schaut zu, was passiert. Und das will ich auch versuchen, auch wenn es natürlich ein grobes Gerüst für die Geschichte gibt - oder zumindest ein Ende. Und das ist ja schon mal ganz gut.
Jetzt noch ganz was Anderes: Im Rahmen der sogenannten BOGY hatte ich mich gestern bei der Polizei Karlsruhe um einen Praktikumsplatz für die Osterferien beworben - das ist zwar nicht der offizielle BOGY-Termin, der wäre nämlich in der Woche davor, aber ich wollte das unbedingt, und da, wo wir müssen, bietet die Polizei nichts an. Und es ist eben eine einmalige Chance, diesen Beruf besser kennenzulernen. Ich war schon immer von der Polizei fasziniert - wenn die mich fragen würden, warum ich mich beworben hab, würde diese Klischee-Antwort rauskommen: "Schon als kleines Kind träumte ich davon... blablabla". Aber es ist nun mal die Wahrheit. Ich hatte sogar eine Playmobil-Polizei-Station und nach Dinos war sie mein Lieblingsthema. Aber nun bin ich ja zu klein für den Polizeiberuf und meine Augen zu schlecht, unsportlich bin ich auch. Somit ist die BOGY eben wirklich eine super Gelegenheit.
Und - ich wurde tatsächlich angenommen! Und das freut mich wirklich unglaublich; wenn die wüssten, was für eine Freude sie mir damit gemacht haben,...
Ein letztes noch: Ich habe heute ein wunderschönes Kompliment von meiner Deutschlehrerin bekommen. Es war vielleicht gar keines, aber ich hab es so verstanden, und auf jeden Fall hat es mich gefreut und das weiß sie auch.
Sie meinte nämlich, sie kann sich durchaus vorstellen, dass sie in ein paar Jahren ein Buch von mir in einem Laden findet und dass sie das schon letztes Jahr gedacht hat, und dann kann sie sagen "Oh, die hab ich auch mal unterrichtet" und sie ist eine so gebildete, kluge, intelligente, tolle Frau, die ich wirklich sehr bewundere und deshalb bedeutet es mir unglaublich viel, wenn sie der Ansicht ist, ich könnte das schaffen.
Donnerstag, 13. September 2012
Weisheitszähne
Entschuldigt das Nicht-Bloggen - es gibt einen Grund und der ist so dämlich, dass ich ihn hier fast nicht nennen kann. Das glaubt ihr mir wahrscheinlich gar nicht.
Aber ich hab es schlichtweg nicht geschafft, mich einzuloggen! Ja! Ich hab einfach nicht mehr gewusst, wie das geht! Tatsächlich war ich der Verzweiflung schon ziemlich nahe. Aber jetzt hab ich es ja zum Glück irgendwie geschafft.
Ich hätte nämlich Einiges zum Bloggen gehabt. Zum Beispiel die Weisheitszähne. Wobei - so viel gibt es da auch gar nicht zu erzählen, es lief nämlich alles super. Ich bilde eigentlich einen schönen Gegensatz zu all den Horrorgeschichten, die man immer so beim Googlen findet. Natürlich sind die ersten paar Tage nach der OP sehr unangenehm, aber wenn man brav seine Schmerztabletten nimmt (vielleicht hätte ich nicht mal welche gebraucht; ich weiß es nicht) ist das Schlimmste schon überstanden. Und dann natürlich, ganz wichtig, kühlen! Viel kühlen! Ich hab fast fünf Tage nahezu durchgehend gekühlt und mein Gesicht war kaum geschwollen, Blutergüsse gab es überhaupt keine.
Die OP an sich war übrigens... na ja, was soll ich sagen, ich kann mich an Nichts erinnern. Ich hab es mit Analgosedierung gemacht und das kann ich nur jedem empfehlen, der wirklich richtig Schiss hat. Man ist nämlich ansprechbar, bekommt aber nicht wirklich was mit und erinnert sich vor allem tatsächlich an rein gar nichts (angeblich hab ich meinem Vater ein Peace-Zeichen gezeigt, als er reingekommen ist *lach*). Ich hab alle vier auf einmal ziehen lassen und es war wirklich nicht schlimm - und das sage ich als enormer Angstpatient (Panikpatient eher).
Dann das Essen. Ja. Sechs Wochen lang soll ich jetzt noch keine harten Sachen wie rohe Möhren oder Nüsse essen, aber davon abgesehen kann man eigentlich schnell wieder richtig essen. Die ersten zwei Tage darf man nicht und es geht auch nicht, denn der Mund lässt sich gerade mal einen Finger breit öffnen und kauen geht überhaupt nicht. Also hab ich Toast gelutscht, Babybrei gegessen und viel Suppe gab es auch. Was man danach wie schnell wieder essen kann, muss man eigentlich selbst herausfinden. Anfangs hab ich zum Beispiel mein Brot immer "geschält", weil die Rinde einfach zu hart war, aber das geht mittlerweile auch wieder. Und es gibt jede Menge leckeres, weiches Essen, das einem spontan gar nicht erst einfällt. Kartoffelauflauf kann man essen, Kartoffelpuffer auch, Pfannkuchen gehen, gefüllte Paprika (wobei ich nur die Füllung gegessen hab), Ratatouille sollte auch gehen, weil da ja alles schön weich gekocht ist, und wenn man was Fleischiges will, klappt Fisch ganz gut. Bei "richtigem" Fleisch ist Hähnchen empfehlenswert, weil das schön weich und zart ist. Lasagne geht auch, glaube ich. Es gibt also eine Menge Sachen, die man ziemlich bald essen kann (meine OP war letzte Woche, am Montag) und wenn man nur das kocht, was ich jetzt aufgezählt hab, ist schon so viel Zeit vergangen, dass man eigentlich bis auf wenige härtere Ausnahmen, alles essen kann - ich kann sogar Schokolade schon wieder kauen und die ist ja auch nicht wirklich weich - von Zartbitter ist aber abzuraten. Hab es probiert, aber es hat wirklich wehgetan und dann wollte ich doch keinen Kieferbruch provozieren.
Diesen Montag war dann Fädenziehen, und ja, es tut weh, aber auch nicht sehr. Ist aushaltbar.
Mundhygiene ist in den nächsten Wochen wichtiger denn je, damit sich nichts entzündet und ich muss mit einer Spritze Wasser dahin spritzen, wo die Zähne waren, um Essenreste wegzuspülen - das ist eine ganz schöne Fummelei, aber auch das geht.
Gut, dieses Posting hier... das war jetzt wahrscheinlich etwas langatmig, aber ich wollte nur mal sagen, dass es wirklich nicht schlimm war, und wirklich, ich hatte so Schiss, dass ich lieber aus dem Fenster der Praxis gesprungen wäre, als diese Zähne ziehen zu lassen - und die Praxis liegt im obersten Stock des ECE-Centers.
Aber ich hab es schlichtweg nicht geschafft, mich einzuloggen! Ja! Ich hab einfach nicht mehr gewusst, wie das geht! Tatsächlich war ich der Verzweiflung schon ziemlich nahe. Aber jetzt hab ich es ja zum Glück irgendwie geschafft.
Ich hätte nämlich Einiges zum Bloggen gehabt. Zum Beispiel die Weisheitszähne. Wobei - so viel gibt es da auch gar nicht zu erzählen, es lief nämlich alles super. Ich bilde eigentlich einen schönen Gegensatz zu all den Horrorgeschichten, die man immer so beim Googlen findet. Natürlich sind die ersten paar Tage nach der OP sehr unangenehm, aber wenn man brav seine Schmerztabletten nimmt (vielleicht hätte ich nicht mal welche gebraucht; ich weiß es nicht) ist das Schlimmste schon überstanden. Und dann natürlich, ganz wichtig, kühlen! Viel kühlen! Ich hab fast fünf Tage nahezu durchgehend gekühlt und mein Gesicht war kaum geschwollen, Blutergüsse gab es überhaupt keine.
Die OP an sich war übrigens... na ja, was soll ich sagen, ich kann mich an Nichts erinnern. Ich hab es mit Analgosedierung gemacht und das kann ich nur jedem empfehlen, der wirklich richtig Schiss hat. Man ist nämlich ansprechbar, bekommt aber nicht wirklich was mit und erinnert sich vor allem tatsächlich an rein gar nichts (angeblich hab ich meinem Vater ein Peace-Zeichen gezeigt, als er reingekommen ist *lach*). Ich hab alle vier auf einmal ziehen lassen und es war wirklich nicht schlimm - und das sage ich als enormer Angstpatient (Panikpatient eher).
Dann das Essen. Ja. Sechs Wochen lang soll ich jetzt noch keine harten Sachen wie rohe Möhren oder Nüsse essen, aber davon abgesehen kann man eigentlich schnell wieder richtig essen. Die ersten zwei Tage darf man nicht und es geht auch nicht, denn der Mund lässt sich gerade mal einen Finger breit öffnen und kauen geht überhaupt nicht. Also hab ich Toast gelutscht, Babybrei gegessen und viel Suppe gab es auch. Was man danach wie schnell wieder essen kann, muss man eigentlich selbst herausfinden. Anfangs hab ich zum Beispiel mein Brot immer "geschält", weil die Rinde einfach zu hart war, aber das geht mittlerweile auch wieder. Und es gibt jede Menge leckeres, weiches Essen, das einem spontan gar nicht erst einfällt. Kartoffelauflauf kann man essen, Kartoffelpuffer auch, Pfannkuchen gehen, gefüllte Paprika (wobei ich nur die Füllung gegessen hab), Ratatouille sollte auch gehen, weil da ja alles schön weich gekocht ist, und wenn man was Fleischiges will, klappt Fisch ganz gut. Bei "richtigem" Fleisch ist Hähnchen empfehlenswert, weil das schön weich und zart ist. Lasagne geht auch, glaube ich. Es gibt also eine Menge Sachen, die man ziemlich bald essen kann (meine OP war letzte Woche, am Montag) und wenn man nur das kocht, was ich jetzt aufgezählt hab, ist schon so viel Zeit vergangen, dass man eigentlich bis auf wenige härtere Ausnahmen, alles essen kann - ich kann sogar Schokolade schon wieder kauen und die ist ja auch nicht wirklich weich - von Zartbitter ist aber abzuraten. Hab es probiert, aber es hat wirklich wehgetan und dann wollte ich doch keinen Kieferbruch provozieren.
Diesen Montag war dann Fädenziehen, und ja, es tut weh, aber auch nicht sehr. Ist aushaltbar.
Mundhygiene ist in den nächsten Wochen wichtiger denn je, damit sich nichts entzündet und ich muss mit einer Spritze Wasser dahin spritzen, wo die Zähne waren, um Essenreste wegzuspülen - das ist eine ganz schöne Fummelei, aber auch das geht.
Gut, dieses Posting hier... das war jetzt wahrscheinlich etwas langatmig, aber ich wollte nur mal sagen, dass es wirklich nicht schlimm war, und wirklich, ich hatte so Schiss, dass ich lieber aus dem Fenster der Praxis gesprungen wäre, als diese Zähne ziehen zu lassen - und die Praxis liegt im obersten Stock des ECE-Centers.
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